
Unser vierter und fünfter Tag der Projektwoche «Schätze im Baselbiet»
Am Donnerstag stand wiederum eine Velotour auf dem Programm: Mit Herrn Holm, Herrn
Widmer und Frau Holm radelten wir in einem zügigen Tempo nach Sissach. Entlang des
Diegterbaches führte uns das rote Wegzeichen durch Zunzgen, Tenniken und Diegten bis kurz vor
Eptingen. Obwohl der Weg stets eine kleine Steigung besass, bewältigten alle SchülerInnen die
Strecke bestens und wir kamen viel früher an als erwartet. Zum Thema Baselland erhielten wir
an diesem Tag eine sehr interessante Führung durch den Betrieb der Mineralquelle Eptingen. Wir
erfuhren gleich zu Beginn, dass das Eptinger Mineralwasser einen sehr hohen Gehalt an
Mineralien (die Elemente Calcium und Magnesium vor allem) besitzt und dass dieses Wasser
erst fünfundzwanzig Jahre in den kalkhaltigen Gesteinsschichten des Kettenjuras «lagert», bevor
es verwendet wird. Wenn also unsere Lehrperson eine Tasse ihres Lieblingsgetränkes zu sich
nimmt, sollte sie auch ein Glas Mineralwasser trinken, damit ihr Körper genügend Calcium
behält... Seit mehr als hundert Jahren gibt es also dieses besondere Wässerchen und bis heute
dürfen die BewohnerInnen des kleinen Örtchens unterhalb des Belchens jeden Mittwoch gratis
Mineralwasser beziehen. Bevor wir unseren Rundgang durch den Betrieb starteten, durften wir
uns eine Flasche auswählen (eine mit oder ohne Pepita – Papagei) und zogen eine Haube und
einen weissen luftigen Mantel an. Die Führung zeigte uns die verschiedenen Produktionsformen
von Glas- und PETflaschen, die Abfüllstation, die geniale Erfindung der Etikettenfixierung sowie
die Maschine, die prüft, ob eine Flasche keinen Makel aufweist. Unter den hohen Betonkuppeln
stapelten sich Tausende von Harassen, bereit für den Abtransport! Wir staunten und hörten
unserem Guide, der sehr spannend erzählte, aufmerksam zu. Dass Maschinen so schnell und so
exakt arbeiten können, ist unfassbar!
Das Picknick assen wir gleich nach der Führung. Ohne Pause fuhren wir mit den Velos bis nach
Tecknau und verabschiedeten uns für ein paar Stunden:
Um 18 Uhr besammelten sich alle Kinder erneut am Bahnhof, dieses Mal mit Rucksack und
Schlafsack ausgerüstet. Ein paar von uns hatten so viel Gepäck dabei, dass Herr Holm, der uns
auf der roten Bank in Wenslingen bereits erwartete, vermutete, dass die Klasse sich ein paar
Wochen an der Dorfstrasse einquartieren will. Nach dem Rundgang durch den Garten und der
Inspektion des Schopfes, in dem wir nächtigen durften, gab es ein «Töggeli - Turnier» und wir
bereiteten unser Abendessen zu. Beim Töggeli – Spielen war es sehr laut und sehr lustig. Endlich
wurde es dunkel und wir konnten unsere Schlafplätze beziehen. Die Mädchen legten sich
Gesichtsmasken auf, das sah aus, als ob eine kleine Gruppe Gespenster einen Ausflug in den
Tafeljura unternommen hätte! Das mit dem Einschlafen klappte nicht sooo gut, denn wir waren
aufgeregt und wir wollten auch keine Zeit mit Schlafen «verschwenden». Um vier Uhr, ja, genau
um vier Uhr, weckte uns Frau Holm. Es war noch komplett dunkel und selbst der Hahn im
Garten der Nachbarn schlief noch. In dieser Herrgottsfrühe brachen wir auf und liefen zügig auf
die Zigfluh. Es windete sehr stark und regnete auch ein bisschen. Pünktlich zum Sonnenaufgang
sassen wir oben und hatten einen grandiosen Ausblick bis nach Arboldswil, bis zur Farnsburg
und bis zum Gempen. Es war schade, dass es so stark blies und ein paar von uns hatten etwas
kalt. Herr Holm transportierte mit dem Velo unser Zmorge hoch und so assen wir um 5.40 Uhr
das Frühstück in luftiger Höhe!
Auf dem Rückweg blinzelte dann doch endlich die Sonne. Herr Widmer verliess uns kurz vor
Oltingen und wir wanderten mit Frau Holm gemeinsam zurück nach Wenslingen, räumten den
Schopf auf und spielten nochmals ausgiebig «Töggelichaschte»- müde waren wir plötzlich nicht
mehr!